Exkursion zum Paläon nach Schöningen

Exkursion zum Paläon in Schöningen

am Samstag, 20. Mai 2017

Im Paläon verbinden sich Erlebnis und Wissenschaft zu einem innovativen Ausstellungskonzept. Den Höhepunkt markieren die weltweit einzigartigen Schöninger Speere.

In der Dauerausstellung wird durch lebendige Geschichten rund um die Schöninger Speere ein Blick in die Vergangenheit geworfen. Sie reisen etwa 300.000 Jahre zurück in die Altsteinzeit und treffen die ersten Bewohner Niedersachsens.
Doch nicht nur für Niedersachsen, sondern für die Geschichte der gesamten Menschheit sind die Schöninger Speere von sensationeller Bedeutung. Sie gehören zu den ältesten Nachweisen von kreativer Intelligenz. Das Wissen über die kulturellen und sozialen Leistungen des Frühmenschen wurde durch den Fund revolutioniert. In der Ausstellung erleben Sie in spannenden Inszenierungen, wie sich eine Jagdexpedition vor etwa 300.000 Jahren abgespielt haben dürfte. Die ältesten Jagdwaffen der Menschheit sind dabei der Auslöser für viele neue Erkenntnisse über die Altsteinzeit. Sie sind einer der wichtigsten und bedeutendsten Bestandteile der Ausstellung. Denn nur hier, an ihrem Fundort, sind die originalen Speere zu sehen. Dort, wo sie vor etwa 300.000 Jahren von Menschen zurückgelassen wurden.

Die geologische Besonderheit des Fundortes in Schöningen erlaubt darüber hinaus einen aufschlussreichen Einblick in die Klimageschichte der Region. Die Erdschichten gewähren einzigartige Einblicke in die Klimaentwicklung zwischen zwei Eiszeiten. Umweltveränderungen und die Anpassung des Menschen daran sind deshalb weitere Themenkomplexe in der Dauerausstellung. So wird ein Bezug zu den Phänomenen und Mechanismen der gegenwärtigen Klimaveränderungen hergestellt.

SCHÖNINGEN IM JAHR 1994: IM RAHMEN EINER RETTUNGSGRABUNG MACHEN ARCHÄOLOGEN IM ÖRTLICHEN TAGEBAU EINE ENTDECKUNG, DIE UNSER BILD VOM URMENSCHEN AUF DEN KOPF STELLT.

Dr. Hartmut Thieme vom Niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege (NLD) ist der Entdecker der weltberühmten Schöninger Speere. Seit 1983 führte der Archäologe mit seinem Team im Vorfeld des Schöninger Tagebaus Rettungsgrabungen durch. Die Krönung seiner Bemühungen war zwischen 1994 und 1998 die Entdeckung mehrerer, vollständig erhaltener Holzartefakte aus der Altsteinzeit – ein Fund der seinesgleichen sucht und ihren Finder in Fachkreisen weltbekannt machte. Die Schöninger Speere sind mit einem Alter von etwa 300.000 Jahren die bisher ältesten erhaltenen Jagdwaffen der Menschheit. Mit dem Paläon – Forschungs- und Erlebniszentrum Schöninger Speere wird Thiemes Fund gebührend für interessierte Besucher und Fachleute aus der ganzen Welt in Szene gesetzt.

Inmitten eines Jagdlagerplatzes finden sie mehr als 10.000 Knochen von Wildpferden sowie sieben Holzspeere, weitere Speerbruchstücke, eine Lanze und ein Wurfholz. Eine echte Weltsensation. Denn niemals zuvor wurden so alte und vollständig erhaltene Jagdwaffen aus Holz gefunden. Etwa 300.000 Jahre blieben die Fundstücke dank ungewöhnlich günstiger geologischer Verhältnisse erhalten. Die Nachricht vom sensationellen Fund der Schöninger Speere geht um die Welt.

Im niedersächsischen Schöningen kann man einzigartig nachvollziehen, wie und wo unser Vorgänger, der Homo heidelbergensis gelebt und gejagt hat. Aus der gesamten Altsteinzeit gibt es zu den Schöninger Speeren weltweit keine Parallele. Für Archäologen sind die über zwei Meter langen, sorgfältig bearbeiteten Speere wie ein Erkenntnisschatz. Anhand des gesamten Fundensembles lässt sich die Besiedlungsgeschichte Nordeuropas erläutern und viele Annahmen über das Leben des Homo heidelbergensis nun endlich beweisen. Planendes Handeln, Kommunikationsvermögen, technologische Fertigkeiten, ausgefeilte Jagdstrategien und ein komplexes Sozialgefüge gehörten zu seinen Fähigkeiten. Damit war er dem modernen Menschen weit näher als bisher gedacht.

Die Eiszeit-Jägerin im Paläon Auge in Auge mit der Säbelzahnkatze bei der europaweit einzigartigen Sonderausstellung im Forschungs- und Erlebniszentrum Schöninger Speere

Die ausgestorbenen Säbelzahnkatzen sind für viele Menschen das Sinnbild des gefährlichsten Raubtieres überhaupt. Der sensationelle Knochenfund einer Säbelzahnkatze auf der Grabung Schöningen beweist nun, dass die frühen Menschen aus der Altsteinzeit dieser Raubkatze tatsächlich noch vor 300.000 Jahren begegnet sind – Experten bezweifelten dies bislang stark. Anhand der seltenen Fossilfunde stellen sich den Wissenschaftlern jetzt viele Fragen – beispielsweise wie die etwa 200 Kilo schweren Tiere wohl aussahen, wie sie lebten, wie sie jagten. Haben die Säbelzahnkatzen mit unseren Vorfahren um Beute gekämpft oder gingen sie sich aus dem Weg? Antworten darauf finden Besucher ab Ostern 2017 im Paläon – Forschungs- und Erlebniszentrum Schöninger Speere im Rahmen der europaweit einzigartigen Sonderausstellung: „Die Eiszeit-Jägerin. Säbelzahnkatzen – die tödliche Gefahr“. Dank der großen Unterstützung des Fördervereins Schöninger Speere Erbe der Menschheit e.V. für diese spannende archäologische Wanderausstellung können die Gäste im Paläon Fossilien von Säbelzahnkatzen aus der Region, aber auch ganz Europa erkunden. Das weltweit einzige aufgebaute Skelett einer europäischen Säbelzahnkatze ist ebenso wie die Vielfalt der heutigen wilden Katzenwelt zu bestaunen. Mutige Besucher können übrigens dem lebensecht nachgebauten Modell direkt in die Augen schauen.

 

 

Er ist ein Mann der ersten Stunde. Egal welches weltbewegende Ereignis auf der weltberühmten Grabung Schöningen vorgefallen ist, Wolfgang Mertens war dabei. Mit seinem Team und unter Führung von Grabungsleiter Dr. Jordi Serangeli ist er jeden Tag bei Wind und Wetter in den Schichten der Altsteinzeit unterwegs. Mit untrüglichem Gespür finden sie immer und immer wieder gut 300.000 Jahre alte Artefakte.

Wolfgang Mertens ist von der Schöninger Grabung also nicht wegzudenken. Er kennt dort jeden Erdkrümel und hat deshalb zahlreiche Anekdoten aus über 20 Jahren aktiver archäologischer Arbeit parat. Lassen Sie sich begeistern von seinen Geschichten, erleben Sie seine Erinnerungen an den Originalfundorten der ältesten Jagdwaffen der Welt. Wie gelang diese spektakuläre Entdeckung, welche die europäische Menschheitsgeschichte umschrieb? Wer war damals beteiligt und was macht man eigentlich, wenn man eine Weltsensation findet? Wolfgang Mertens teilt auf sehr anschauliche Weise seine Erfahrungen. Die Besucher bekommen hier einen persönlichen Einblick in die laufende Ausgrabung.

Ihr Reiseplan:

Samstag, 20. Mai 2017

07.45 Uhr:                        Treffen der Teilnehmer vor dem CinemaxX in Bremen (neben dem Übersee-Museum)

08.00 Uhr:                       Abfahrt unseres Reisebusses der Firma Gerdes-Reisen nach Schöningen

Gegen 11.00 Uhr:        Ankunft am Paläon in Schöningen

Anschließend Führung durch das Paläon. Herr Dr. Thomas Terberger, den viele von Ihnen bereits durch                                                           unseren Vortrag über die Schöniger Speere  im vergangenen November kennen, wird, wenn seine Zeit es                                                         zulässt,  diese Führung selbst übernehmen. Anschließend habe Sie noch ein wenig Zeit, das Paläon auf eigene                                                   Faust zu erkunden.

Von 13.00 Uhr bis 15.00 Uhr:       Mittagspause – im Paläon im Bistro Flintstone habe Sie die Möglichkeit, Speisen und Getränke zu                                                                         sich zu nehmen.

15.00 Uhr:                     Führung durch die nahe gelegene Grabung durch Herrn Wolfgang Mertens oder einen seiner Mitarbeiter  des                                                Grabungsteams.

Gegen 16.30 Uhr:       Rückfahrt nach Bremen

Gegen 19.30 Uhr:       Ankunft in Bremen am CinemaxX

Mindestteilnehmerzahl: 20 Personen

Reisepreis pro Person: € 60,00

Im Reisepreis eingeschlossene Leistungen:

 

  • Fahrt im modernen Reisebus vom CinemaxX in Bremen zum Paläon nach Schöningen und zurück
  • Sämtliche Eintrittsgelder und Führungen, wie im Programm beschrieben.

 Nicht eingeschlossen sind Speisen und Getränke während der Exkursion.

Verbindliche Anmeldungen bitte  bis zum 30. April 2017 (Anmeldeschluss!) an die

Geschäftsstelle der Bremer Gesellschaft für Vorgeschichte e.V.

Ottostr. 126, 28201 Bremen

Tel.: 0421 – 161 485 53

E-Mail: bregevorge@web de

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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