VORTRAGSPROGRAMM FÜR DAS WINTERHALBJAHR 2017/2018

Sämtliche Vorträge finden im „Haus der Wissenschaft“ in 28195 Bremen, Sandstr. 4/5 statt. Bitte, beachten Sie die unterschiedlichen Uhrzeiten für den jeweiligen Vortragsbeginn! Mitglieder der veranstaltenden Vereine haben freien Eintritt.


„Kultur und Sexualität in der Altsteinzeit“

Herr Hans Hennig Hartmann (Mitglied der BGfV), Bremen

In dem Vortag soll es darum gehen, steinzeitliche Artefakte aus der Zeit vor 40000 bis 13000 Jahren neu und unbefangen zu be-trachten, um die Lebensweise des homo sapiens zu beschreiben, soweit sie aus den vorhandenen Kenntnissen über Natur, Klima, Fauna und den Stand der damaligen Technik gefolgert werden können. Daraus resultiert nach Ansicht des Vortragenden eine größere Bedeutung der Frau für die Kultur und das soziale Leben, als bisher in der Forschung angenommen wurde. Eine freie Diskussion der Thesen mit den Zuhörerinnen und Zuhörern ist vom Vortragenden ausdrücklich gewünscht

Donnerstag, den 26. Oktober 2017 / 19.00 bis 21.30 Uhr, mit einer Pause / Olberssaal


„Maritimer Handel in Latium und im südlichen Etrurien. Von Telamon bis Minturnae“

Frau Dr. Julia Daum, Hamburg

Bei einem Besuch in der neuen Villa Trajans beobachtet Plinius der Jüngere den Bau des Hafens Centumcellae, der auf Betreiben des Kaisers errichtet wurde. Der Schriftsteller ist beeindruckt von der Größe des Hafens und betont die Bedeutung des Hafens für diesen sonst schutzlosen Küstenabschnitt. Bei genauerer Betrachtung der Tyrrhenischen Küste findet sich ein traditionsreiches Hafennetz, welches unter den Etruskern entstanden ist und während der Römischen Republik weiter ausgebaut wurde. Wie sich die staatliche Förderung einzelner Häfen (Centumcellae und Terracina) auf das bestehende Hafennetz ausgewirkt hat, wurde in der Studie „Konkurrenz und Effizienz“ – ein Teilprojekt des Schwerpunktprogramms 1630 „Häfen“ der DFG – untersucht.

Donnerstag, den 02. November 2017 / 20.00 Uhr / Kleiner Saal


„150 Jahre Hildesheimer Silberschatz“

(Zusammen mit dem Freundeskreis der Antike)

Herr Prof. Dr.-Ing. Walter Schuhr, Magdeburg und Hannover

Der umfangreiche Schatzfund von Silbergefäßen und Silbergerät, den man durch Zufall 1868 in Hildesheim fand, gehört mit seinen an die 70 Stücken zu den drei größten Ansammlungen römischen Edelmetallgeschirrs, das wir aus der frühen Kaiserzeit besitzen.

Der Vortrag von Professor Schuhr aus Magdeburg wird über die Fundumstände des sensationellen Schatzes und seine Bedeutung sprechen, der zum großen Leidwesen von Hildesheim  seinerzeit nach Berlin verkauft wurde. Die Darstellungen auf den einzelnen Fundstücken bezeichnen einen Höhepunkt der römischen Toreutik.

Freitag, den 17. November 2017 / 19.00 Uhr / Olberssaal


„Ausgrabungen am Bunker Valentin. Archäologie der Moderne in Bremen“

Frau Prof. Dr. Uta Halle, Bremen

Vor einigen Jahren ist die ehemalige verbunkerte U-Bootwerft „Bunker Valentin“ in Bremen-Nord zum „Denkort Bunker Valentin“ umgestaltet worden, in dem an die Arbeit tausender Zwangsarbeiter erinnert wird. Im Rahmen der dabei notwendigen Baumaß-nahmen wurde an einer der Betonmischanlagen eine durch die Landesarchäologie Bremen begleitete Ausgrabung durchgeführt, die quasi den Startschuss zu einer Archäologie der Moderne in diesem Bundesland gab.

Vielfach wird die Wissenschaft kritisch gefragt, ob eine Archäologie der Moderne wirklich notwendig ist, denn für diesen Zeitraum gäbe es doch genügend Schriftzeugnisse, Fotos und Filme. Was also kann die Archäologie mit ihrem Charakter und ihren materiellen Quellen zur Geschichte eines solchen Ortes noch Neues beitragen? Mittlerweile sind noch weitere Untersuchungen der Archäologie der Moderne, die den Zeitraum seit der Industrialisierung bis zur Gegenwart erforscht, in Bremen hinzugekommen, die im Rahmen dieses Vortrages vorgestellt werden.

Donnerstag, den 23. November 2017 / 20.00 Uhr / Kleiner Saal


Das Schlachte-Schiff

Entdeckung, Bergung und Konservierung sowie die überregionale Bedeutung und Geschichte des Fundes

Herr Prof. Dr. Manfred Rech, Oyten

Im Jahre 1991 wurde beim Errichten eines Kanalbauwerkes in einer Tiefe von 14 m unter dem Niveau der Schlachte eine schiffsbautechnische Sensation gefunden: das Wrack eines ungewöhnlich gebauten Segelschiffes. In einer archäologischen Ausgrabung wurde das Heckteil geborgen. Das Schiff aus dem 11. Jahrhundert weist erstmals weltweit ein Heckruder auf. Über  weitere Besonderheiten  dieser Schiffskonstruktion wird Herr Prof. Dr. Rech in seinem Vortrag berichten.

Donnerstag, den 07. Dezember 2017 / 20.00 Uhr / Kleiner Saal


„Die genetische Herkunft der Europäer“

Wittheitsvortrag, zusammen mit dem Naturwissenschaftlichen Verein

Herr Prof. Dr. Johannes Krause, Jena

Beschreibung des Inhalts wird zeitnah eingestellt.

Dienstag, den 23. Januar 2018 / 19.00 Uhr / Olberssaal


Jahreshauptversammlung

Danach (gegen 20.15 Uhr): Herr Dr. Dieter Bischop, Bremen: Neues von den Grabungen in der Innenstadt

Die Tagesordnung wird zeitnah eingestellt.

Donnerstag, den 08. Februar 2018 / 19.30 Uhr / Kleiner Saal


„Wem gehört der goldene Fingerring?“

Herr Pastor Heinz-Dieter Freese, Freundeskreis für Archäologie in Niedersachsen (F.A.N.) e.V.

Beim Bau einer Pipelinetrasse wurde im Jahre 2003 in der Nähe von Bad Bevensen ein germanisches Gräberfeld aus dem 1. und 2. Jahrhundert n. Chr. angeschnitten. Aus den 23 freigelegten Gräbern mit wertvollen Grabbeigaben ergeben sich spannende Fragen zu den damaligen Lebensbedingungen und zu den Bestattungssitten. So konnte ein profaner Bronzeeimer (Situla) aus dem römischen Reich an der Niederelbe durchaus zu einem kostbaren Statussymbol werden. Mit Leintuch umhüllt wurde er vor rund 7850 Jahren als Urne im Boden versenkt. Und alles, was die Angehörigen nach der Verbrennung aus dem Scheiterhaufen gelesen hatten, blieb in dem Eimer verwahrt wie in einem Tresor. Geradezu sensationelle Ergebnisse erbrachte die anthropologische und paläopathologische Untersuchung des Leichenbrandes, durchgeführt von Frau Kristina Scheelen, Universität Göttingen.

Donnerstag, den 22. Februar 2018 / 20.00 Uhr / Kleiner Saal


„Der Horus-Tempel von Edfu. Architektur und Dekoration“

Wittheitsvortrag, zusammen mit dem Freundeskreis der Antike

Herr Prof. Dr. Dieter Kurth, Hamburg

Beschreibung des Inhalts wird zeitnah eingestellt.

Donnerstag, den 15. März 2017 / 19.00 Uhr / Olberssaal